Keine Spenden: Aber wir fahren trotzdem!

In den heutigen Zeiten ist es gar nicht so einfach, Spenden für eine gute Sache einzuwerben. Diese Erfahrung musste die Terra aktuell machen.

Die Terra hatte wochenlang auf ihrer Homepage um Spenden gebeten. Damit wollte sie ihr olympisches Fußball-Team unterstützen, das Mitte Juni in Berlin an den „Nationalen Spielen“ teilnehmen wird. Das sind die offiziellen nationalen olympischen Sommerspiele für Menschen mit geistiger Behinderung. Die schlechte Nachricht: Es wurde leider kein einziger Euro gespendet. Die gute Nachricht: Die fünf sportlichen Terraner Rudi, Michael, Philip, Marcel und Kevin sind in Berlin trotzdem dabei!

Einrichtungsleiter Henrik Thunecke ist zwar etwas enttäuscht, dass keine Spenden für diesen Zweck eingegangen sind. Andererseits hat er auch Verständnis dafür: „Sehr viel Geld ist für die Opfer ins Ahrtal gegangen. Auch unsere Bewohnerschaft hat sich daran mit dem Erlös aus einem selbst organisierten Flohmarkt beteiligt. Im Ahrtal ist jede Unterstützung nötig. Seit Februar gehen jetzt wohl die meisten Spenden Richtung Ukraine – und das ist ja auch bitter notwendig und wichtig. Außerdem haben im Moment viele soziale Initiativen finanzielle Probleme, beispielsweise die Tafel Deutschland, aber auch viele andere bitten um Spenden. Hinzu treten die Inflation und Preissteigerungen in fast allen Lebensgebieten, da sitzt der Euro kaum jemandem mehr locker.“ Außerdem ist Thunecke auch klar: Spender*innen geben gern für eine große Sache oder für etwas, das sie direkt vor Ort zu sehen bekommen. Beides trifft auf den Zweck der von der Terra erbetenen Unterstützung nicht zu – denn diese Sache ist nicht von allgemeiner Wichtigkeit, sondern „nur“ für Rudi, Michael, Philip, Marcel und Kevin von Bedeutung. Und außerdem findet sie nicht vor Ort, sondern in Berlin statt.

Es kommen also viele Gründe zusammen, warum die fünf Olympioniken keine weitere Unterstützung als vom Förderverein der Terra (500 Euro) erfahren haben. „Natürlich hätten auch kleine Spenden geholfen“, so Thunecke. Aber deshalb die Fahrt ausfallen lassen? „Auf keinen Fall! Das wollen wir unseren Fußballern nicht antun!“ Also fahren sie trotzdem nach Berlin und werden dort wohl das größte Erlebnis in ihrer ganzen sportlichen Karriere haben. Wir drücken feste die Daumen!  

Falls Sie doch noch spenden möchten, auch nachträglich, lesen Sie hier den Spendenaufruf „Für unsere olympischen Fußballer!“.


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