Eigentlich ist Feierabend. Jens hat heute im Garten viel geschafft. Nun schaut er noch rasch nach den neuen Ferkeln im Stall. Dann setzt er sich zu Lydia und der Katz` auf die Veranda. Hinten auf der Weide blöken friedlich die Schafe, vorne am Gatter patrouillieren wachsam die Gänse. Abendstimmung senkt sich über das Gehöft. Jens freut sich auf das morgige Mittagessen: Wurzelgemüse mit Bouletten und zum Nachtisch Kompott. Alles bio vom eigenen Hof – selbst gemacht!
Wie Jens wohnen bis zu 30 Menschen mit geistiger Behinderung bei der „terra“ in besonderer Wohnform. So erleben sie automatisch den lebendigen Alltag eines Bauernhofes mit. Mehr noch: Sie sind aktiv dabei! Auch am Wochenende, wenn die Tiere ihr Futter brauchen oder die Pflanzen bei Trockenheit Durst haben. Und jeder fiebert mit, wenn die Nachtwache auch spät abends nochmal in den Schafstall muss, weil ein Lämmchen zur Welt kommt. Die unmittelbaren Erfahrungen liegen direkt vor der Haustür.
Die Haustüren verteilen sich bei der „terra“ auf verschiedene Hofgebäude. Je nach persönlichem Interesse und individuellen Kompetenzen können Interessenten daher zwischen folgenden Wohnangeboten wählen:
- kleine Wohngruppe mit maximal sieben Personen
- Zimmer mit eigener Dusche und WC
- Appartement mit Küche und Nasszelle
- 1- bis 2- Zimmer- Wohnung in unserer Wohngruppe in Bergen
Zu jeder Wohneinheit gehört ein festes zwei- bis vierköpfiges Betreuerteam. Zudem steht jeder Bewohnerin bzw. jedem Bewohner im Rahmen der Bezugsbetreuung jeweils eine Fachkraft zur persönlichen Ansprache und Interessenvertretung zur Seite.
In diesem Zuschnitt können alle unsere BewohnerInnen ihre Persönlichkeit entfalten und ihre Kräfte mobilisieren. Die Betreuung und Begleitung gewährleisten ein selbstbewusstes Leben in größtmöglicher Selbstbestimmung und Selbstständigkeit. Dazu gehört auch, dass jeder entsprechend seinen Fähigkeiten Verantwortung für die persönliche Lebenssituation übernimmt – sei es in der eigenen Wohngruppe beim Reinigen der Gemeinschaftsräume oder des eigenen Zimmers, sei es beim Zubereiten der Mahlzeiten in der Wohngruppe oder bei der Pflege der Außenbereiche vor der eigenen Haustür.
Wichtig ist ebenfalls: Bei der „terra“ gibt es Raum und Berechtigung für jeden individuell entwickelten Stil, sich einzubringen, die eigene Sexualität und partnerschaftliche Beziehungen zu leben sowie den Alltag und auch Krisensituationen zu bewältigen.