Trommelwirbel für guten Zusammenhalt

Es liegt noch nicht lange zurück, als mehrere jüngere Menschen bei der „terra“ einzogen und dort eine Wohngruppe bildeten. Gelingendes Zusammenleben fällt jedoch nie vom Himmel, sondern will durch gegenseitiges Kennenlernen, guten Kontakt untereinander sowie gemeinsame Aktivitäten geschmiedet und gestaltet werden. Dafür trommelt sich die Wohngruppe nun zusammen – und zwar lautstark!

Wenn bei der „terra“ eine neue Wohngruppe zusammenfindet, ist das stets von vielen Gesprächen begleitet. Eine Selbstverständlichkeit, findet Einrichtungsleiter Henrik Thunecke, „denn es treffen ja Menschen in einem neuen Lebensbereich aufeinander, die sich zunächst fremd sind“. Bei einem dieser Gespräche hat er die neue Wohngruppe auch dazu motiviert, ein gemeinsames Interesse zu finden und dann in dieser Richtung zusammen aktiv zu werden. Seine Idee: Wer als Gruppe zusammen trommelt, schwingt in gleichem Rhythmus und kann so den Zusammenhalt sinnlich hören und spüren.

Das war pädagogisch klug gedacht und stieß bei den jungen Leuten tatsächlich auf Zustimmung! Sie wollten es zumindest versuchen, wofür auch rasch ein Trommellehrer gefunden war.

Der Profi-Musiker Thorsten Urban ist studierter Gitarrist, verfügt über reichlich musikpädagogische Erfahrung und hat schon früh seine Leidenschaft für die Trommel-Arbeit mit afrikanischen und lateinamerikanischen Rhythmen entdeckt. Diese pflegt er in diversen Musikgruppen und gibt sie auch in Workshops und Kursen weiter. 

Unter Urbans Leitung hat sich die junge Trommelgruppe der „terra“ bis jetzt dreimal getroffen. Jeden Montag werden die vom Lehrer mitgebrachten Instrumente in der Tenne bespielt, zum Beispiel die Djembe. Sie wird aus einem Baumstamm hergestellt und ist auf der Schlagfläche mit Ziegenfell bezogen, das besonders gut klingt. Diese afrikanischen Trommeln waren quasi die ersten Handys im Urwald, hatte der Lehrer mal bei anderer Gelegenheit erzählt. Die Rhythmen waren auch auf weite Entfernungen vernehmbar, sodass sie von Dorf zu Dorf getrommelt werden konnten.

Mit wachsender Begeisterung üben die Trommler*innen der „terra“ nun ihre ersten Grundschläge und fanden schon nach kurzer Zeit zu einem einfachen gemeinsamen Rhythmus zusammen. „Das ist nicht nur eine musikalische Bereicherung, sondern auch ein toller sozialer Effekt“, freut sich Henrik Thunecke.


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