Terra-Geschichten, Folge 2: Das Mutter-Tochter-Gespann

Bei der terra schreibt das Leben schöne Geschichten. In Folge 2 geht es um ein super Mutter-Tochter-Gespann. Mama Sara und ihre Mia Rose haben zusammen gerade einen neuen Freizeitspaß entdeckt: das Laufrad. Auch auf zwei Rädern lässt es sich wunderbar spazieren gehen, findet die Kleine. Und ihre Mama tut alles, damit die Tochter altersgemäß die Welt entdecken und sich gut entwickeln kann. Unterstützung erhält sie dabei vom Ambulant Betreuten Wohnen der terra.

Wenn Mia Rose in ihre blaue Latzhose schlüpft und zu ihrem weißen Fahrradhelm mit den rosa Blümchen greift, ist das Signal eindeutig: „Mama, rausgehen!“ Wobei „gehen“ nur für die Mutter gilt, denn das kleine Mädchen will sich dann auf ihr Laufrad schwingen. Sie sitzt schon fest im Sattel, kann sehr geschickt Balance auf dem Zweirad halten und hat den Lenker fest im Griff, während ihre Füßchen auf dem Boden kräftig Anschub geben. Dann wehen die blonden Löckchen, die vorwitzig unter dem Helm hervorlugen, fröhlich im Wind und das Kind jauchzt voller Lebensfreude.

Sara weiß, dass sie mit ihrer Tochter auf solchen Ausflügen gut Schritt halten muss – schließlich ist ein Dreikäsehoch wie Mia Rose noch lange nicht „verkehrssicher“. Obwohl die wichtigsten Verkehrsregeln mit ihr natürlich schon fleißig geübt werden. Trotzdem sind die beiden mit dem Laufrad meist nur auf Wegen unterwegs, wo erst gar keine Gefahr aufkommen kann. Dort fühlt sich Mama Sara sicherer und weiß auch ihre Tochter in Sicherheit.

Nicht nur bei solchen gemeinsamen Unternehmungen wird das dynamische Mutter-Tochter-Gespann vom Ambulant Betreuten Wohnen der terra (ABW) begleitet. „Elternassistenz“ nennt sich diese Art regelmäßige Unterstützung. Was bedeutet das?

Auch Eltern mit einer Beeinträchtigung wie Sara haben ein Recht darauf, für ihre Kinder Verantwortung zu tragen und mit ihnen selbstbestimmt als Familie zusammenzuleben. Dafür steht ihnen nach dem Bundesteilhabegesetz (§ 78 Abs. 1 & 3 SGB IX) Unterstützung in der Betreuung und Erziehung zu – und zwar in genau dem Maße, in dem Hilfe benötigt wird.

Die ABW-Bereichsleiterin Kristin Brunk erläutert: „Selbstverständlich bedeutet diese Elternassistenz nicht, dass wir für Sara die Betreuung und Erziehung ihrer Tochter übernehmen. Vielmehr unterstützen und stärken wir die Mutter darin, ihren eigenen Erziehungsstil zu entwickeln und mit Mia Rose so umzugehen, wie sie es zum Wohl ihres Kindes für richtig erachtet.“

So lernen Sara und Mia Rose miteinander, was zum selbstständigen Zusammenleben wichtig ist, während Saras persönlicher Erziehungsstil reift. Dabei hilft ihr mit Unterstützung der Elternassistenz auch, sich immer wieder zu hinterfragen und eigene Vorstellungen an die Elternrolle zu überprüfen.

Aus diesem Setting erzählt die junge Mutter: „Wir treffen uns mit den Leuten vom ABW wöchentlich und planen gemeinsam Unternehmungen und Freizeitgestaltung mit Mia Rose. In manchen Situationen fühle ich mich noch schwummerig. Zum Beispiel traue ich mir noch nicht allein zu, beim Schwimmen auf meine kleine Wasserratte aufzupassen. Gut, wenn da noch jemand dabei ist. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen erleben wir viele tolle Sachen – auch wenn Mia auf dem Spielplatz manchmal höher klettert, als mir lieb ist. Da lerne ich gerade, ihr mehr zuzutrauen und zu vertrauen. Gut finde ich auch, wenn jemand zum Kinderarzt oder zu anderen Terminen mitkommt. Dass da noch jemand mithört und hinterher mit mir nochmal alles in Ruhe durchgeht, was für Mia Rose wichtig ist, hilft mir sehr. “


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