Terra-Geschichten, Folge 1: Im Sattel querfeldein

Bei der terra schreibt das Leben schöne Geschichten. In Folge 1 geht´s um Michaela, die von der terra zur „Fahrrad-Queen“ von Lüchow-Dannenberg ernannt wurde. Denn der 37-Jährigen ist kein Weg zu weit, um ihn nicht auf dem Drahtesel zu absolvieren. Das ist gut für die Fitness, gut für Seele – und gut für die Umwelt!

Michaela ist ein echtes „terra-Gewächs“. Nach ihrer Volljährigkeit hatte die junge Frau zunächst auf dem Hof in Belau bei der terra gelebt. Während dieser Zeit war sie in der Tagesförderstätte beschäftigt. Hier arbeitete sie im Team Hauswirtschaft mit und fühlte sich damit pudelwohl.

In Folge ihrer bemerkenswerten Entwicklung in Richtung Selbständigkeit konnte Michaela im Jahr 2010 einen nächsten großen Schritt machen: Sie zog in eine eigene Wohnung um und wird seitdem regelmäßig vom Ambulant Betreuten Wohnen der terra begleitet.

Wachsende Selbständigkeit führt manchmal noch zu weiteren Veränderungen – so war es auch bei Michaela.

Zum Beispiel wurde sie in einer Begutachtung eines Tages als „zu fit für die Tagesförderstätte“ eingestuft. Als Folge sollte sie fortan in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Dannenberg arbeiten. Genauer gesagt: in einer Außenstelle in Grabow. Das war für Michaela natürlich eine große Umstellung. Aber mittlerweile fühlt sie sich genau richtig an diesem Arbeitsplatz, der in einem Möbelhaus in Grabow angesiedelt ist.

Außerdem wurde Michaela von der Liebe „erwischt“. Alle haben sich für sie und mit ihr gefreut, als sie mit ihrem Partner eine gemeinsame Wohnung in Dannenberg beziehen konnte.

Also war alles gut. Einzig blieb für Michaela die Frage: Wie komme ich nun von Dannenberg zur Arbeit nach Grabow? Oder zu meinem Bruder, der in einer Wohngemeinschaft der terra in Bergen/Dumme lebt? Oder zu meiner Betreuerin, um Dinge mit ihr zu besprechen? Oder zu meiner Freundin nach Lüchow? Damit jetzt keine Missverständnisse auftreten: Wir reden hier von Zielen, die zwischen 20 und 40 Kilometern von Michaelas Wohnung entfernt sind!

Auch hier liegt die Antwort in Michaelas Energie, Fitness und Selbstständigkeit, zu der schon immer auch eigenständige Mobilität gehörte. Bereits in jüngeren Jahren ist sie mit Bus und Bahn beispielsweise nach Hamburg zu ihrem Vater gefahren.

Aber nun verzichtet Michaela weitgehend auf öffentliche Verkehrsmittel – und schwingt sich im Alltag lieber aufs Fahrrad! Radelnd durchquert sie den gesamten Landkreis, besucht Freunde oder den Bruder, fährt bei fast jeden Wetter zur Arbeit und auch zu ungestörten Treffen mit ihrer Betreuerin ins Büro des Ambulanten Dienstes der terra nach Lüchow. Michaela kennt für fast jede Strecke die besten Schleichwege und alternative, weniger befahrene Straßen, die Radfahrer*innen lieber nutzen. Sie ist eben eine echte „Fahrrad-Queen“! Unterwegs freut sich die mobile junge Frau über die schöne Natur und die vielen Begegnungen mit freilebenden Tieren. Erst letztens hat sie auf einer Tour wieder einen Hasen entdeckt. Und erzählt Kristin Brunk, Bereichsleiterin Ambulant Betreutes Wohnen bei der terra, anschließend fröhlich, was sie dem Langohr vom Fahrrad aus schmunzelnd zugerufen hat: „Hey, du bist zu spät – Ostern ist doch längst vorbei!“


Zurück zu Aktuelles