Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ war Hannover vom 4. bis 6. Juni Gastgeber der Special Olympics Niedersachsen 2025. Drei Tage lang zeigten Sportler*innen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung in der Landeshauptstadt, was im inklusiven Sport alles möglich ist. Und wieder mit dabei: die Fußballer der terra!
Das sind stolze Zahlen für den diesjährigen Sport-Event: fast 1.000 Athletinnen und Athleten aus 70 Delegationen, unterstützt von rund 350 Trainer*innen und Betreuer*innen sowie 350 Helfer*innen! Von der terra machten sich fünf Fußballer nach Hannover auf, zusammen mit ihrer Mannschaft, die Trainer Reinhard Ebus zusammengestellt hat. Ebus unterrichtet im „wirklichen“ Leben an der DRK Wendlandschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung in Dannenberg. Außerdem engagiert er sich als lizensierter Übungsleiter in der selbständigen Reha- und Behindertensportabteilung des SC Lüchow.
Michael „Michi“, Rudi, Kevin und Marcel, die Fußballer von der terra, kennen ihren Trainer gut, waren mit ihm 2022 auch schon bei den nationalen deutschen „Special Olympics“ in Berlin. Dieses Mal erstmals mitgefahren ist Richard. Schon allein diese fünf Kicker bildeten ein starkes Team, aber zusammen mit den anderen Mannschaftskameraden waren sie in Hannover unschlagbar. Zumindest in der Vorrunde, bei der sie in ihrer Gruppe den 1. Platz ergattern konnten. Auf dem Rasen von Hannover 78 e.V. wurden nämlich die Klassifizierungen für die Fußball-Teams ausgetragen. Am darauffolgenden Tag stellten die Spieler dann erneut ihre Behändigkeit und Spielfreude unter Beweis. Und das Ergebnis konnte sich für das Team aus dem Wendland sehen lassen: Immerhin schlossen die Fußballer die Hauptrunde mit Platz 4 ab! Ein Erfolg, auf den alle stolz waren.
Übrigens: Fußball ist die beliebteste Mannschaftssportart bei Special Olympics. Gespielt wird meist Sieben gegen Sieben, und das auch in den Unified-Teams, in denen Teilnehmer mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam auf dem Kleinfeld stehen. Neben dieser Disziplin wurden in Hannover auch Wettkämpfe in den Sportarten Badminton, Leichtathletik, Judo, Schwimmen, Tennis und Tischtennis ausgetragen. Und überall voller Emotionen und viel Freude!
Aber olympische Spiele, egal auf welcher Ebene, bestehen ja nicht nur aus Wettkämpfen, sondern auch aus zahllosen Begegnungen unter Sportler*innen sowie der Teilnahme am Rahmenprogramm. Unvergessen bleibt zum Beispiel die Eröffnungsveranstaltung auf dem Rathausvorplatz in Hannover. Dort sorgte die VW Bigband für tolle Stimmung. Nach dem Hissen der Fahne wurde dann das Olympische Feuer entzündet, und die versammelten Aktiven samt Trainern und Kampfrichtern legten den olympischen Eid ab.
Ergänzt wurde das sportliche Programm der nächsten Tage dann durch Schnupperangebote und das wettbewerbsfreie Angebot, bei dem der inklusive Gedanke besonders im Fokus stand. Darüber hinaus wurden auch eine Athletendisco, eine Aktionsmeile und ein buntes Familienprogramm geboten. Den Abschluss bildete eine feierliche Zeremonie am letzten Tag, bei der auch die olympische Flamme symbolisch gelöscht und die Fahne an die nächste Gastgeberstadt übergeben wurde. Ein emotionaler Moment, der den Gedanken der Special Olympics weiterträgt. Die nächsten Landesspiele werden 2027 ausgetragen, dann in Göttingen.
Was waren das für drei tolle Tage für alle Teilnehmer*innen und natürlich auch für die fünf Kicker von der terra. Zufrieden, voller Erlebnisse und auch ein bisschen müde von den vielen Eindrücken hat die ganze Mannschaft dann in der Jugendherberge in Hannover ihre sieben Sachen zusammengepackt und sich zurück auf den Weg ins Wendland gemacht.
Foto: Yves Sucksdorff/Special Olympics Niedersachsen