Neue Lämmchen: Rooming-in mit Mama

Die terra hat vierbeinigen Nachwuchs zu verzeichnen. In den letzten Tagen haben bisher 18 Lämmer im neuen Schafstall das Licht der Welt erblickt. Etwa zwei Drittel der Wollknäuel sind Zwillingspärchen. Alle sind wohlauf, es geht ihnen prächtig.

Pünktlich zu Beginn der Lammzeit waren die meisten trächtigen Muttertiere in den neuen schönen Schafstall umgezogen. Hier wurde kurze Zeit später schon das erste Lämmchen geboren. Weil das Areal großzügig ist, konnte sich die Mutter zur Geburt zurückziehen. Seitdem reißen die Geburten nicht mehr ab – Tag und Nacht mehrt sich der Nachwuchs.

Was besonders schön ist am neuen Schafstall: Die Mutter und das Neugeborene können nach der Geburt für einige Zeit ein exklusives Appartment im Stall beziehen, das nur ihnen gehört. Mit Rooming-in, versteht sich. Hier erholen sich beide Tiere ungestört von der Geburt, finden rasch eine enge Bindung zueinander und genießen zusammen das „Wochenbett“. Insgesamt fünf dieser sogenannten Lammbuchten stehen den Schafen zur Verfügung.

Carsten Misselhorn, einer der Leiter des Teams Landwirtschaft/Garten bei der terra, erzählt: „Wenn wir absehen können, dass eine Geburt kurz bevorsteht, bringen wir das trächtige Tier auch schon vorher in eine Einzelbucht.“ Sind Mutter und Kind dann wohlauf und stabil, machen sie die „Kinderstube“ wieder frei für das nächste Paar oder Dreiergespann. Denn Mehrlinge kommen häufiger vor als Einlinge.

Muss der terra-Mitarbeiter manchmal auch als „Geburtshelfer“ tätig werden? „Nur selten“, sagt er, „die meisten unserer Muttertiere erledigen das ganz prima allein.“ Nur manchmal, etwa wenn die Mutter noch jung, unerfahren und sehr nervös ist oder die Geburt stockt, unterstützen die erfahrenen Mitarbeiter*innen das Tier. „Das sind in der Regel aber nur kleine Handgriffe, wenn die Vorderfüße und das Schnäuzchen des Lamms schon zu sehen sind“, sagt Misselhorn.

Die terra-Herde besteht aus hornlosen Leine-Schafen. Diese Landrasse wurde nach dem Fluss Leine benannt, dessen Deiche die Tiere beim Grasen befestigten. Es handelt sich also um eine genügsame, widerstandsfähige Art, die mit mageren Böden und feuchten Standorten bestens zurechtkommt. Da Leine-Schafe jedoch vom Aussterben bedroht sind, wird ihre Züchtung mit Fördermitteln bedacht. Diese Förderung erhält auch die terra als Herdbuchbetrieb.

Wie muss man sich die Zucht in Belau vorstellen? Carsten Misselhorn klärt auf: „Schafe werden alle 16 bis 17 Tage brünstig – dann sind sie für gut 24 Stunden bereit für den Bock. Wir lassen unseren Bock, ein zweijähriges Tier, etwa von Mitte September bis Mitte oder Ende November dauerhaft zur Herde. In diesen acht bis 10 Deckwochen werden die Schafe nach und nach trächtig. Fünf Monate nach dem Decktermin kommen dann die Lämmer zur Welt. So können wir auch die Lammzeit steuern: Sie dauert bei uns etwa von Mitte Februar bis Mitte April.“


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