Im Herbst 2020 schwappt die Corona-Welle erneut über Deutschland hinweg. Die Infektionszahlen steigen. Die Politik zieht ab November die Notbremse und beschließt „Wellenbrecher“: Die Menschen sollen ihre Privatkontakte drastisch reduzieren, nicht mehr verreisen, unbedingt Abstand zueinander einhalten, vermehrt Alltagsmasken tragen. Restaurants, Kultur- und Sportstätten müssen Zwangspause einlegen. Lockdown „light“. Wie geht die „terra“ mit der zweiten Corona-Welle um?
Sollte, könnte, würde – alle vagen Aussagen verunsichern die Menschen in der Wohnstätte der „terra“ eher, als dass sie Handlungssicherheit bieten. Unsicherheit aber ist gerade für Frauen und Männer mit Lernbeeinträchtigungen kein guter Helfer, die Anforderungen des Alltags zu meistern. Jetzt ist besondere Unterstützung gefragt. „Daher versuchen wir, als sichere Leitplanken möglichst klar Position zu beziehen und eindeutige Botschaften auszusenden. Und das natürlich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben“, so Einrichtungsleiter Henrik Thunecke. Es gilt, einerseits Covid19-Infektionen vom Hof der „terra“ mit ihrer Wohn- und Tagesförderstätte fernzuhalten, andererseits jedoch so viel Normalität wie möglich aufrechtzuerhalten.
Wegen der so wichtigen Strukturierung des Tages setzt die Tagesförderstätte der „terra“ ihren Betrieb in allen Bereichen fort – natürlich unter Einhaltung aller Hygieneregeln. Für die Wohnstätte wiederum gilt: Möglichst keine Besuche von außen empfangen. Die BewohnerInnen sind dringend gebeten, ihre Kontakte wie alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland auf das Notwendigste zu beschränken sowie sich ggf. außerhalb des „terra“-Geländes zu treffen. Verlassen sie den Hof, so melden sie sich mit Uhrzeit und Ziel ab sowie nach ihrer Rückkehr wieder an.
Klare Regeln, eine gute und transparente Kommunikation sowie die nicht nachlassend aufmerksame wie empathische Begleitung durch die Fachkräfte bleiben die wichtigsten Zutaten, um bei der „terra“ den Schutz der Menschen einerseits und ihre Teilhabe andererseits im bestmöglichen Gleichgewicht zu halten. Wie bei allen Bürgerinnen und Bürgern im Lande müssen zwar gewisse Einschränkungen hingenommen werden. Wird jedoch der Grund dafür verstanden, so schwächt das nicht das Gemeinschafts- und Verantwortungsgefühl, sondern stärkt es. Auf die „Terraner“ trifft das zu. Auf eine bedenklich wachsende Anzahl anderer Menschen in Deutschland leider nicht.