Kevin: Auf der Zielgeraden zur Berufsausbildung

Viele unserer Website-Besucher*innen kennen Kevin schon. Das ist der junge terra-Bewohner, der Anfang 2024 seinen kleinen Schlepper-Führerschein bestanden hatte – und seitdem noch größere Pläne schmiedet. Denen ist er jetzt erneut ein ordentliches Stückchen nähergekommen.

Kevin ist ein Phänomen! Der 21-Jährige geht unbeirrt seinen Weg, Schritt für Schritt von Ziel zu Ziel. Schon bald nachdem er die Fahrerlaubnis für den Traktor in der Tasche hatte, wuchs in ihm der Wunsch, eines Tages auch den großen Schlepperschein zu machen. Und irgendwann vielleicht sogar eine richtige landwirtschaftliche Ausbildung zu absolvieren, denn die Landwirtschaft hat es ihm schon seit Kindesbeinen angetan.

Die nächste Station ließ nicht lange auf sich warten: Kevin hatte sich im Mai 2024 einen Praktikumsplatz auf dem Hof von Heidi und Heinrich Schulz in Belau ergattert. Und dort vom ersten Tage an auch Landwirtschaftsmeister Hannes Gerstenkorn begeistert, der den Hof mit den Schulzes gemeinsam bewirtschaftet. „Um Kevin brauchten wir uns gar nicht groß zu kümmern, er hat von ganz allein jede Aufgabe immer sorgfältig, hochmotiviert und zuverlässig weggearbeitet. Der hatte richtig Lust und Spaß an der Arbeit dazu!“, schwärmte Gerstenkorn. Ein solches Zeugnis wünscht sich jeder.

Mit diesem Schwung im Rücken nahm Kevin das Ziel Ausbildung näher ins Visier. In Niedersachsen bietet sich für Menschen mit (Lern)Behinderung dafür die stark praxisbezogene dreijährige Berufsausbildung zum Werker in der Landwirtschaft an. Sie umfasst auch den Besuch der Berufsschule und erfolgt ansonsten in besonders dafür geeigneten und anerkannten Ausbildungsstätten. Die dort tätigen Ausbilder*innen müssen z.B. neben der persönlichen Eignung auch eine behindertenspezifische Zusatzqualifikation besitzen.

Es ist also gar nicht so einfach, einen landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb zu finden, der diese und weitere Anforderungen erfüllt. Im Fall von Kevin ist das jedoch gelungen, auch dank der engagierten Unterstützung von terra-Mitarbeiterinnen.

Doch gemach, gemach – noch ist der Ausbildungsvertrag mit dem entsprechenden Hof in Laase (Langendorf) nicht unterschrieben. Zuvor muss Kevin dort nämlich noch ein Praktikum erfolgreich abschließen. Erst danach werden beide Seiten entscheiden, ob es passt und der junge Mann anschließend seine Berufsausbildung starten kann.

Sein Praktikum hat Kevin nun am 6. August in Laase am Westufer der Elbe angetreten (im Kartenausschnitt rot markiert). Weil dieser Ort knapp 40 Kilometer von Belau entfernt liegt, wird der Praktikant in seiner ersten Woche dorthin von der terra gebracht. Ab seiner zweiten Arbeitswoche kann Kevin dann auf der Hofstätte auch wohnen, was ebenso während einer Lehre möglich wäre. Wenn sie denn zustande kommt. Das hängt nun ganz von dem 21-Jährigen ab. Sorgen muss man sich um seinen Erfolg aber wohl nicht. Wird er sich auf dem Laaser Hof auch nur halbwegs so tüchtig anstellen wie auf dem Schulze-Hof in Belau, dürfte die Sache geritzt sein. Trotzdem drückt ihm die terra alle Daumen, schaden kann das in keinem Fall. 

Karte: ©OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA


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