Im Stall: Tierisch nette Neuzugänge

Bei der terra hat es kürzlich Einzüge gegeben: Fünf neue Vierbeiner tummeln sich nun im Stall und auf der Wiese. Die vier putzigen Ferkel und der prächtige Schafbock wurden mit großem Hallo begrüßt.

Hallo „Moritz“!

Schauen wir uns erstmal den prächtigen „Moritz“ an, der ein schönes Fell und einen harmonischen Körperbau aufweist und seinen Namen von Schafmeister Kevin erhalten hat (Foto rechts).

Dieser neue Zuchtbock für die 35-köpfige Mütterschafherde hat Mitte August Einzug bei der terra gehalten, um dort die nächste Generation Lämmer zu sichern. Für diese Aufgabe war „Moritz“ eigens auf einer Auktion in Walsrode handverlesen von Thorsten Brunkhorst vom Landesschafzuchtverband Niedersachsen für die terra ausgesucht worden. Dort hatten mehrere gekörte (also für die Zucht zertifizierte) Schafböcke zu Gebot gestanden.

Dabei war der Vorgänger von „Moritz“ doch noch im besten Mannesalter gewesen! Warum musste die terra ihn dann schon nach zwei Jahren ersetzt? „Ganz einfach“, sagt Carsten Misselhorn, „dabei geht es immer darum, Inzucht bei unseren reinrassigen Leineschafen zu vermeiden.“ Der terra-Mitarbeiter und Anleiter im Team Landwirtschaft/Garten gibt dazu folgende Hintergrundinformation: Auch bei den Leineschafen gibt es verschiedene Zuchtlinien, über die beim Landesschafzuchtverband genauestens Herdbücher geführt werden. So wird auch jedes einzelne neue weibliche Schaf der terra ins Zuchtbuch aufgenommen und daher „Zutreterin“ genannt. Und selbstverständlich wird dort auch vermerkt, welcher Bock aus welcher Zuchtlinie für den Nachwuchs verantwortlich war. All das behält der Verband immer exakt im Blick. Zwei Jahre lang darf ein Zuchtbock die Muttertiere bei der terra dann befruchten. Anschließend hat er seinen Job erledigt und ein neuer aus einer anderen Zuchtlinie übernimmt diese Arbeit. „Damit sichern wir die Reinrassigkeit unserer Tiere und vermeiden, dass ein Bock seine eigenen Lämmer deckt“, ergänzt Carsten Misselhorn. „Auf diese Weise kommt immer frisches Blut aus anderen Zuchtlinien in unsere Mutterschafherde.“

Aus dem gleichen Grund werden die männlichen Lämmer bei der terra auch schon ab etwa 10. Lebenswoche von der Herde getrennt. Denn sie sind schon mit drei Monaten deckungsfähig und würden ihre eigenen Mütter und Schwestern „heimsuchen“. Klarer Fall, dass das nicht geht! Und da die männlichen Tiere nicht für die Weiterzucht vorgesehen sind, landen sie letztlich auf dem Teller. Das gleiche Schicksal wird auch „Moritz“, den neuen Zuchtbock, in zwei Jahren ereilen, wenn die terra für ihn keinen Abnehmer findet. Das gelingt ihr aber manchmal durchaus.

Hallo kleine Ferkel!

Auch im Schweinestall hat es bei der terra vor wenigen Tagen Neueinzüge gegeben: vier kleine süße Ferkelchen! Michael aus dem Team Landwirtschaft (Foto links) ist ganz „verschossen“ in die vierbeinigen Gesellen und kümmert sich liebevoll um sie. Noch „fremdelt“ der Viererpack ein wenig mit seiner neuen Umgebung und verkriecht sich ängstlich im Stroh, wenn sich Menschen nähern. „Das ist kein Wunder, denn unsere neuen Ferkel sind bisher in reiner Weidehaltung aufgewachsen und an uns Zweibeiner noch nicht gewöhnt“, erklärt Carsten Misselhorn. Aber nach seiner Erfahrung mit schon vielen Generationen Schweinchen ändert sich das mit der Zeit, da ist der Teamleiter sicher. Denn Schweine sind schlau und merken rasch, dass sie gut versorgt werden und – besonders bei der terra – viel Besuch bekommen. Da schauen nicht nur Bewohner*innen und Nutzer*innen immer wieder gern bei ihnen vorbei, sondern die Ferkel sind auch in der Nachbarschaft besonders bei den Kindern sehr beliebt.

Und da Carsten Misselhorn sich auch bei diesen Tieren gut auskennt, wäre es natürlich interessant zu erfahren, ob Schweine eigentlich wie Menschen unterschiedliche Charaktere haben. „Aber klar!“, lacht Carsten. „Das kann man wohl sagen!“ Im Rückblick auf die vielen Generationen Ferkel, die die terra aufgezogen hat, berichtet er: „Einige wollen immer Chef sein, sowohl am Futtertrog als auch bei der Frage, wem draußen der Schattenplatz gehört. Andere bleiben lieber zurückhaltend und gehen jedem Ärger aus dem Weg. Manche Tiere sind ausgesprochen freundlich, immer gut aufgelegt für kleine Spielchen und sehr zutraulich. Es gibt aber auch Exemplare, die durchaus eher garstig sein und einen schon mal ungehobelt wegstubsen können. Da weiß man vorher nie, was einem mit einer neuen Ferkelgruppe so in den Stall kommt.“ Über die verschiedenen Eigenheiten in der neuen Truppe kann er noch nichts sagen, „dafür sind sie noch zu frisch bei uns“.

Fest steht nur: Wie ihre Vorgänger, die zu runden schmackhaften Bio-Schweinen herangewachsen waren und mittlerweile tiefgefroren auf ihre Verkostung warten, werden auch die neuen Ferkel eines Tages den Mittagstisch der terra und das jährliche Sommerfest auf dem Hof in Belau als Bratwürstchen bereichern.  


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