„Holzschmalz“: Das jüngste Produkt der terra

Normalerweise dauert es Jahre, ein neues Produkt zu entwickeln. Und nochmal einige Zeit und viel Strategie, es auf dem Markt einzuführen. Beide Kunststücke sind der terra im Handumdrehen in wenigen Wochen gelungen. Das neue Produkt trägt nun einen bemerkenswerten Namen: „Holzschmalz“.

„Vater“ des Produktes ist Kevin Reinholz. Der terra-Mitarbeiter ist sowohl im Team Brennholz als auch im Team Werkraum bei der terra in Belau tätig und ein Mann voller Ideen. Ständig rumort es in seinem Kopf auf der Suche nach neuen Produkten, mit denen sich insbesondere das Team Werkraum beschäftigen kann. Und so manches Mal kommt ihm dabei die Not zu Hilfe, aus der Reinholz flugs eine Tugend zu machen versteht. Das war auch der „Urknall“ für das neue Produkt.

Die Geschichte ist rasch erzählt: Im Team Werkraum spielen u.a. Holzarbeiten eine Rolle. Mal gilt es, einen alten Tisch abzuschleifen und anschließend „einzubalsamieren“, mal müssen ein Küchenschneidbrett oder eine Teigrolle aufpoliert werden, mal sollen Kochlöffel neuen Schutz und Glanz erhalten. „Solche Sachen sind immer zu tun“, erzählt Kevin Reinholz. Die Not bestand nun in der Frage, womit das frisch aufbereitete Holz nachbehandelt werden kann. Immerhin geht es ja um Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Daher müssen Substanzen zur Nachbehandlung 100-prozentig lebensmitteltauglich sein. „Wir wollen ja schließlich niemanden vergiften!“, sagt der humorige Mitarbeiter.

Den üblichen angebotenen Produkten für die Holzveredelung traute er nicht so recht über den Weg. Da verließ sich Reinholz lieber auf garantiert unbedenkliche Inhaltsstoffe, sperrte seine Augen auf und schaute sich im Werkraum und in der terra-Küche nach geeigneten Zutaten für eine Imprägnierung um. Und stieß dabei auf Leinöl, Olivenöl und Bienenwachs, alles natürliche und bewährte Substanzen.

Die tun dem Holz gut und können dem Menschen nicht schaden, dachte der Mitarbeiter und startete im Werkraum sogleich eine Reihe Testläufe zur Produktentwicklung. Schließlich musste noch das richtige Mischungsverhältnis ausgetüftelt werden. Fortan wurde abgewogen, gemischt, erwärmt, gerührt und getestet, bis das Produkt zur Reife gelangte. Nun erfüllt es seinen Zweck: Durch das ins Holz eindringende Öl schützt es das Material von innen, das Bienenwachs wiederum bildet von außen eine schützende Haut. Perfekt – vor allem durch die einfache und zeitsparende Anwendung, weil das Ölen und Wachsen in einem Arbeitsgang erfolgt.

Jetzt brauchte das Kind nur noch einen Namen. Auch darüber hat sich Reinholz viele Gedanken gemacht, zumal die neue Öl-Wachs-Politur der terra nicht nur hausintern angewendet, sondern möglichst auch verkauft werden sollte. „Da mussten wir natürlich aufpassen, dass wir nicht aus Versehen einen Namen wählen, den es bereits gibt“, sagt der Mitarbeiter. Also recherchierte er vorhandene Bezeichnungen und ließ erneut seine kreative Ader fließen, bis ihm die Eingebung kam: „Holzschmalz“. Das klingt nach unbedenklichem Lebensmittel, weckt in der untypischen Wortkombination aber automatisch Interesse. Genial – eine echte Marketingstrategie.

Das handgemachte „Holzschmalz“ wird bei der terra nun in kleiner Serie hergestellt und in Gläsern abgefüllt. Es besitzt eine feste Konsistenz, wird bei der Anwendung auf Holz aber sofort geschmeidig. Es eignet sich nicht nur gut für hölzerne Küchenutensilien, sondern auch für die Holzpflege von Möbeln im Innenbereich.

Den Vertrieb übernimmt nun der Bio-Supermarkt „Wendlandmarkt“ in Lüchow. Das ausgetüfelte Rezept bleibt natürlich geheim, aber die Schutzwirkung ist bereits durch Erfahrung belegt. „Und außerdem feuert unser Holzschmalz auch noch wunderbar die Maserung an, wenn das Material noch poliert wird“, verspricht Reinholz. Sein Tipp: „Obwohl unser Produkt keinerlei Konservierungsstoffe enthält, lässt es sich an einem kühlen Ort auch angebrochen jahrelang aufbewahren. Immer vorausgesetzt, es wird damit stets sauber gearbeitet und das Glas wird nach Nutzung wieder gut verschlossen.“

Anwendung:

  1. Bei Zimmertemperatur das Holzschmalz mit einem fusselfreien und farbechten Tuch auf die saubere, fettfreie und feingeschliffene Holzoberfläche satt auftragen und einreiben. Immer in Richtung der Holzfaser arbeiten.
  2. 15 Minuten einziehen lassen und anschließend mit einem weiteren Tuch das nicht eingezogen Holzschmalz von der Holzoberfläche aufnehmen. Dann erneut in Faserrichtung polieren.
  3. Bei Bedarf Schritt 1. und 2. wiederholen.

Das Foto zeigt einen terra-Bewohner im Werkraum bei der Herstellung von „Holzschmalz“ sowie die Zutaten und das Endprodukt nach Abfüllung.


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