Der Winter war lang – und durch die Pandemie „gefühlt“ noch länger. Jetzt aber ist der Frühling nicht mehr aufzuhalten. Man kann auf den Wald- und Feldwegen rund um den Hof der „terra“ bereits erschnuppern, wie die wärmere Jahreszeit die Büsche und Baumkronen durchbricht und das zarte Grün auf den Feldern kräftigt. Die ersten Sonnenstrahlen stärkten auch eine kleine Ausfluggruppe bei einem Frühlingsspaziergang.
Martina, Melanie, Andreas, Thorsten und Daniel sind im Werkraum der Tagesförderstätte beschäftigt. An diesem 23. Märztag aber stand ein strahlend blauer Himmel über dem Hof der „terra“. Und auch, wenn es draußen noch recht frisch war, gab es kein Halten mehr: Es zog die fünfköpfige Gruppe in Begleitung von Mandy Reinholz hinaus in die Natur. Also hineingeschlüpft in die Winterjacken und ab in die Feldmark! Dort verweilten die Spaziergänger zwischendurch auf der Bank unter einem Baum, streckten die Gesichter dem wohltuenden Licht und Frühlingsduft entgegen und genossen das Pulsieren neuer Energie.
Dem Beginn dieser herrlichen Jahreszeit wurden schon viele lyrische Zeilen gewidmet – und das nicht nur von Goethe in seinem berühmten „Osterspaziergang“. Auch Christina Telker aus Bernau bei Berlin erzählt dichterisch vom Abstreifen des Winters und dem Aufwachen der Natur. Sie hat der „terra“ freundlicherweise erlaubt, ihr folgendes Gedicht zu veröffentlichen.
Frühlingsspaziergang
Im Frühling ist es gar so schön | den Weg durch Wald und Flur zu gehn.
An allen Ecken sieht man`s sprießen | den frischen Duft möcht ich genießen.
Dazu ein Chor aus tausend Kehlen | die ihre Freude nicht verhehlen.
Sie bringen ihren Dank hervor | der Sonne klingt er an ihr Ohr.
Drum aufgeweckt, ihr müden Geister | der Winterschlaf ist nun vorüber.
Ja, die Natur ist aufgewacht | frisch blüht nun alles über Nacht.
Komm sieh, die Kätzchen blühen schon | der Bienenschwarm in sanftem Ton
lässt uns vom ersten Honig träumen | das Mahl möchte ich nicht versäumen.
Erst wenn die Sonne untergeht | ziehts mich ins traute Heim.
Im Traume summt die Biene noch | am Haselstrauch im Hain.
© Christina Telker