Elisabeth-Weiske-Heim: Die terra fährt zum Jubiläum

Dieser Tage erreichte die terra eine Einladung des Elisabeth-Weiske-Heims aus Berlin zum 50-jährigen Jubiläum. Und die terra fährt am 9. Juni natürlich auch hin! Weil sie zum Elisabeth-Weiske-Heim nämlich eine ganz besondere und langjährige Beziehung hat: Die terra wurde vor 44 Jahren quasi aus diesem Heim heraus gegründet!

Rückblick: Es war kurz vor Weihnachten im Jahr 1979, als die ersten neun Bewohner*innen der terra ihr neues Zuhause auf dem Hof in Belau bezogen. Die jungen Erwachsenen kamen sämtlich aus Berlin, wo sie zuvor im Elisabeth-Weiske-Heim gelebt hatten. Diese Einrichtung bietet schon seit 1973 geistig oder mehrfach beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen Wohn- und Lebensraum.

Damals jedoch konnten die neun jungen Leute jedoch nicht länger im Elisabeth-Weiske-Heim bleiben, weil sie volljährig geworden waren. Aber ihre Aussichten auf eine neue gute Einrichtung in Berlin waren düster. Denn die Plätze für Volljährige mit geistiger Behinderung glichen zu jener Zeit eher einem Ort der Verwahrung denn der Förderung.

Es musste also ein neuer Lebensort für sie geschaffen werden. Das fand auch Roland Kaiser, ein damaliger Mitarbeiter des Elisabeth-Weiske-Heims. Seine Idee: Nach der Volljährigkeit naturnah leben und arbeiten auf einem Bauernhof. So rief er kurzerhand zusammen mit den Eltern der betroffenen Kinder einen Förderverein ins Leben. Gemeinsam mit dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und dem Sozialverband VdK Berlin schufen sie dann die gemeinnützige Gesellschaft „terra est vita – Gesellschaft für humane und naturbezogene Lebensgestaltung geistig und mehrfach behinderter Jugendlicher und Erwachsener mbH“.

Die ersten Bewohner*innen: Die terra war geboren – und fand bald darauf auch ein geeignetes Objekt: die Hofstätte Nr. 6 im wendländischen Belau. Nach Renovierungsarbeiten erfolgte dann 1979 der Einzug von Roland Kaiser mit den ersten neun Bewohner*innen. Von ihnen leben nicht wenige noch heute bei der terra.

Auch diese Bewohner*innen der ersten Stunde werden nun dabei sein, wenn sich die terra am 9. Juni mit dem eigenen Bus aufmachen wird, zum 50. Geburtstag des Elisabeth-Weiske-Heims nach Berlin zu fahren. Und es ist auch nicht das erste Mal, dass sie dort zu einem Jubiläum gratulieren.

Das Elisabeth-Weiske-Heim (Foto) befindet sich in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes Berlin-Südwest gGmbH. Die Einrichtung liegt im Ortsteil Wannsee idyllisch nahe einem weitläufigen Wald und verschiedenen Seen. Die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die heute dort wohnen, leben auf drei Etagen in fünf altersgemischten, familienähnlichen Gruppen. Wie bei der terra haben dort natürlich alle ihre eigenen Zimmer. Jede Wohngruppe besitzt aber auch einen Gruppenraum mit offener Wohnküche. Und alle zusammen mögen ihren großen Garten mit Spielgeräten und vielen Freizeitmöglichkeiten.

Und noch etwas verbindet die terra und das Elisabeth-Weiske-Heim: Beide entwickeln für ihre Bewohner*innen individuelle Betreuungs- und Förderangebote zur größtmöglichen Selbstständigkeit und Teilhabe an der Gesellschaft. Und das steht bei beiden nicht nur auf dem Papier!


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