Disco: Wiedergeburt auf der Tenne

Disco-Abende bei der terra gehörten für die Bewohner*innen jahrelang zu den beliebtesten Freizeitveranstaltungen. Mal wieder so richtig einen abhotten, ausgelassen tanzen nach den neuesten Hits, das war gefragt. Dann kam Corona und damit das Aus für die terra-Disco. 2023 lief sie dann wieder an. Jetzt nimmt sie nochmal neue Fahrt auf.

„Disco“ ist eine Abkürzung von „Diskothek“. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Scheibe“, aber auch „Kasten, Kiste“. Damit wird der Hintergrund klar: Da hat jemand eine ganze Sammlung Scheiben in der Kiste. Die älteren unter uns werden sich an jene Zeiten erinnern, als Tonträger wie Schallplatten und später auch CD noch so genannt wurden: „Kennste schon die neueste Scheibe von Donna Summer?“ 

In den 1960er Jahren entstanden auch in Deutschland die ersten Clubs, in denen dicke Musikanlagen installiert wurden, damit die Songs vom Plattenteller kommen konnte. Bald darauf etablierte sich auch ein neuer Beruf: Jetzt legte ein Discjockey (kurz: DJ) die heißesten Scheiben auf und sagte die jeweilige Musik auch an. Später kreierten bekannte DJ auch ihre eigenen Sounds.

In den 1970er Jahren trat die Discowelle dann ihren Siegeszug um die ganze Welt an. Überall ging man nun meist freitags oder samstags in die Diskothek, um dort vorzugsweise zu tanzen. Ein Partner bzw. eine Partnerin war dazu nicht mehr nötig, denn der aufeinander abgestimmte Paar-Tanz war unter Diskogänger*innen weitgehend passé. Die meisten bewegten sich allein auf der Tanzfläche, mal wild und ungestüm, mal eher am Rand und zurückhaltend, je nach Temperament. Beflügelt wurden die Lust und Laune noch vom Mode-Stil der damaligen Jahre, in denen Schlaghosen, Rüschen, Glitzerhemden, aufgetürmte Frisuren und übergroße Sonnenbrillen „in“ waren.

Zugleich entstand parallel zur Discowelle auch ein ganz eigener Musik-Stil. Dabei traten die Melodie, der Text und Gesang in den Hintergrund. Viel wichtiger waren jetzt der Groove, also die rhythmische Grundstruktur der Stücke sowie deren Tanzbarkeit. Bis heute sind Songs wie „Dancing Queen“ von ABBA oder „Daddy Cool“ von Bonney M. unvergessen. Zu den wohl berühmtesten Disko-Songs zählt auch „Stayin` Alive“ von den Bee Gees. Dieses Lied bedeutet nicht nur Tanzfreude pur, sondern in Ausnahmefällen auch Lebensrettung: In vielen Erste-Hilfe-Kursen gilt dieser Song mit seinen gut 100 Schlägen pro Minute (Beats) als Vorbild für das Tempo bei der lebensrettenden Herz-Druck-Massage.

Heute erlebt die Disco-Musik in ihren mittlerweile verschiedenen Ausprägungen eine Art Wiedergeburt. Das bunte, lebensfrohe Gefühl der 1970er Jahre ist auf die Tanzflächen zurückgekehrt, auch bei der terra. Die Bewohner*innen hatten es gerade in der Corona-Zeit schmerzlich vermisst. 2023 war die Disco auf der Tenne zwar wieder angelaufen, blieb aber sporadisch.

Das ändert sich nun mit Anke, die als neue DJ von der terra engagiert wurde. Anke arbeitet eigentlich als Ehrenamtliche im ambulanten Familienentlastenden Dienst (FED) der terra in Lüchow. Sie ist aber auch dafür bekannt, dass sie als DJ die „Scheiben“ gut auflegen kann. Das hat sie schon auf vielen Veranstaltungen bewiesen. Als Anke nun hörte, wie sehr die terra einen neuen DJ braucht, hat sie spontan zugesagt! Ende November ist jetzt ihre Premiere auf der Tenne – und die Bewohner*innen und sicher auch viele andere Gäste aus der Umgebung freuen sich schon darauf. Dann heißt es wieder: Ab auf die Tanzfläche! Außerdem hat Geschäftsführer Henrik Thunecke sein Wort gegeben: „Ab 2024 gibt’s bei uns wieder regelmäßig einmal im Monat eine Disco.“

Foto: Webwebwebber  / pixelio.de


Zurück zu Aktuelles