COVID-19-Impfung bei der „terra“ in Sicht

Nun liegt es auf dem Tisch: Wenn es voraussichtlich Ende März 2020 soweit ist, soll bei der „terra“ vorwiegend der Impfstoff von AstraZeneca gegen das Corona-Virus verabreicht werde. Das wurde der Einrichtungsleitung per Infoschreiben bereits mitgeteilt. Ganz konkrete Impf-Termine gibt es aber noch nicht.

Alle impfwilligen Beschäftigten, BewohnerInnen und Betreuten in der Wohnstätte und in der Tagesförderstätte der „terra“ werden überwiegend den Impfstoff von AstraZeneca erhalten. Das Ziel dieser Impfung gegen eine COVID-10-Infektion ist, den Körper zu einer passenden Immunantwort gegen das feindliche Virus zu bewegen. Er soll es erkennen und abwehren können, sobald er damit in Kontakt kommt. Bei allen in Deutschland bisher zugelassenen Corona-Impfstoffen ist das der Fall.

Wie funktioniert ein Vektorimpfstoff?

Das Präparat von AstraZeneca ist ein Vektorimpfstoff, wie er sich auch im Einsatz gegen andere gefährliche Viren bereits bewährt hat. Das funktioniert nach folgendem Prinzip: Bekannte, für den Menschen völlig harmlose Trägerviren – sogenannte Vektorviren – werden mit einer Bauanleitung für ein Coronavirus-Protein (Eiweiß) bestückt. Durch die Impfung gelangt die „eingeschleuste“ Bauanleitung nun zu den körpereigenen Zellen. Diese lesen die Information und beginnen sofort, nach Plan die fremden viralen Eiweiße zu produzieren. Jetzt kann das Immunsystem sie erkennen und seine Abwehrmaschinerie gegen die vermeintlichen Eindringlinge in Gang setzen. Der positive Effekt: Hat eine vollständig geimpfte Person später Kontakt mit dem echten Corona-Virus, so kann das Immunsystem sehr schnell und passend reagieren – denn es kennt das Protein dieses Virus ja bereits.

Auch die Präparate von BioNTech/Pfizer und Moderna schleusen durch die Impfung einen Bauplan für ein Corona-Protein in den menschlichen Körper ein. Sie tun das als sogenannte mRNA-Impfstoffe nur auf andere Weise als ein Vektorimpfstoff.

Woher kommt die Skepsis?

Der Impfstoff von AstraZeneca stößt in Deutschland dennoch auf einige Vorbehalte. Das hat u.a.folgende Gründe:

die Wirksamkeit: Gesichert nachgewiesen ist, dass eine Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca sehr gut vor einer COVID-19-Erkrankung schützt. 70 Prozent der Geimpften bleiben nach Kontakt mit dem echten Corona-Virus nämlich völlig symptomfrei. Genau das ist es, was in klinischen Studien „Wirksamkeit“ genannt wird: die völlige Symptomfreiheit. Im Umkehrschluss entwickeln etwa 30 Prozent der mit AstraZeneca geimpften Personen nach Kontakt mit dem Corona-Virus z.B. leichte Erkältungssymptome. Aber der Vektorimpfstoff verhindert auch bei ihnen schwere Krankheitsverläufe.

Damit ist klar: Die Annahme, dass der Impfstoff von AstraZeneca bei etwa einem Drittel der damit Geimpften nicht wirkt, ist ein Missverständnis!

die Zulassung: Die ständige Impfkommission (STIKO) hatte den Vektorimpfstoff von AstraZeneca am 29.01.2021 zunächst nur für unter 65-Jährige empfohlen. Das war aber lediglich der Tatsache geschuldet, dass zu dem Zeitpunkt noch keine ausreichenden Daten über das Impfpräparat in der Verwendung bei Älteren vorlagen.

Inzwischen liegen Daten vor. Daher hat die STIKO am 4. März 2021 mitgeteilt, dass sie das Serum von AstraZeneca nun ohne jede Altersbegrenzung empfiehlt. Dafür hatte sie neue Studien aus England und Schottland analysiert und bewertet. Dort wird der Impfstoff von AstraZeneca schon seit längerem ohne Altersgrenze verabreicht. Ergebnis: Auch in den älteren Gruppen hat er eine gute und robuste Wirksamkeit bereits nach der ersten Dosis gezeigt. Zudem schützt er nach einer weiteren Studie auch gegen die britische Virus-Mutation, die sich in Deutschland stark verbreitet.

die Nebenwirkungen: Es heißt, dass das Präparat von AstraZeneca häufiger Nebenwirkungen erzeuge als die mRNA-Seren. Das Paul-Ehrlich-Institut weist aber darauf hin, dass die Häufigkeit gemeldeter unerheblicher Nebenwirkungen auch an der Skepsis gegenüber dem Astra-Zeneca-Präparat liegen könne.

Für beide Impfstoffarten (Vektor- und mRNA-Seren) werden leichte Reaktionen an der Einstichstelle sowie mögliche grippeähnliche Reaktionen beschrieben, die schnell wieder abklingen. Sie zeigen, dass das Immunsystem aktiv ist. Laut Erfahrungen zeigen Personen beim Vektorimpfstoff eher nach der Erstimpfung Reaktionen, während beim mRNA-Impfstoff eher auf die Zweitimpfung reagiert wird. Und bei jüngere Menschen sind erwartbare Reaktionen auch eher beschrieben als bei älteren.


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