Corona-Infektionen: „Wir sind gut durchgekommen“

Sehr lange ist es der terra während der Pandemie gelungen, Covid-19-Infektionen von ihrem Hof in Belau fernzuhalten. Doch im März 2022 hat es dann doch einige Bewohner*innen erwischt. Zum Glück mit milden Verläufen.

Impfen, regelmäßig testen, Masken tragen, Abstand halten, Hände waschen, Innenräume lüften – das sind die Maßnahmen zur Abwehr von Corona-Infektionen. Sie sind sämtlichen „Terranern“ in den letzten zwei Jahren in Fleisch und Blut übergegangen. Dazu die zeitweise behördlich verordneten Einschränkungen der sozialen Kontakte. So ist die terra mit ihrer Bewohnerschaft ganz gut durch die Pandemie gekommen: Es gab keinen einzigen Corona-Ausbruch in den Wohnstätten der Einrichtung.

Dann aber setzte sich im Frühjahr 2022 nach dem weit verbreiteten und gefährlichen Delta-Virus die Omikron-Variante in Deutschland durch. Ihr wird nachgesagt, dass sie bei Infektion zwar milderen Krankheitsverlauf im Gepäck hat – aber hochansteckend ist. Auch wer doppelt geimpft und geboostert ist, bleibt von einer Omikron-Infektion oft nicht verschont. Impfdurchbrüche sind eher an der Tagesordnung.

So war es auch bei der terra: Im März infizierten sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in einer Wohneinheit sechs Bewohner*innen. Los ging es am 8. März, an dem der erste Test positiv ausfiel. Nach und nach folgten dann die nächsten.

Auch wenn zum Glück bei allen Betroffenen leichte Verläufe zu beobachten waren, stellte das jeden einzelnen vor Herausforderungen:

• Die Erkrankten mussten sich isolieren, was insbesondere für Menschen mit geistiger Behinderung wahrlich keine einfache Situation ist.

• Die terra musste verhindern, dass das Virus auf andere Bewohner*innen übergreift.

• Die Mitarbeitenden mussten sich während der Betreuung der Infizierten gut schützen – aber trotzdem für sie da sein.

Am 24. März war es dann überstanden – und jedes einzelne Ziel wurde erreicht! Einrichtungsleiter Henrik Thunecke sagt: „Alle sind gut durchgekommen!“ Und zwar so, dass sich auch keine weitere Person angesteckt hat.

Er spricht nicht nur der Quarantänegruppe großes Lob für ihre Disziplin aus, sondern insbesondere auch den in der Wohngruppe tätigen Mitarbeitenden: „Sie haben konzentriert und achtsam gearbeitet und dabei noch mehr als sonst hohe Flexibilität, jede Menge Disziplin und starke Einsatzbereitschaft an den Tag gelegt. Alle Achtung! Das hat auch unsere gesamte Bewohnerschaft registriert und an mich zurückgemeldet – und nicht nur die Erkrankten.“

Auch Thunecke selbst tauchte nicht ab, sondern wollte mit gutem Beispiel vorangehen und die erkrankten Bewohner*innen ebenfalls spüren lassen: Ihr seid nicht vergessen! „Das war gar nicht so schwer“, berichtet er. Seine Lösung: „Jeden Tag von 11 bis 12 Uhr war ich für sie da. Oft sind wir dann in Kleinstgruppen zum Beispiel raus in die Natur.“ Die Spaziergänge haben prima funktioniert und waren genau das richtige Signal.

Rückendeckung erhielt der Einrichtungsleiter für seine Initiative auch vom Gesundheitsamt Lüchow-Dannenberg. Die Behörde konnte nachvollziehen, dass Menschen mit geistiger Behinderung nicht 14 Tage in ihrer Wohnung eingesperrt sein können, sondern auch etwas „fürs Herz“ brauchen. Da ist Exklusivzeit für sie und ein Spaziergang in ansonsten menschenleerer Natur genau das richtige. „Und Abstand voneinander kann man dabei auch wunderbar halten“, ergänzt Henrik Thunecke. Er hat sich vom zuständigen Gesundheitsamt überhaupt während der gesamten Pandemie sehr gut unterstützt gefühlt. „Ich weiß ja, was die Mitarbeitenden dort ständig um die Ohren haben. Und trotzdem waren sie für uns jederzeit ansprechbar, das war und bleibt bemerkenswert!“


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