Brandschutzübung: Gut zu wissen

Das Feuer in der Wohnung hatte sich tief in Seele und Gedächtnis gebrannt. Zwei Nutzer*innen, die in ihrer Wohnung qualifizierte Assistenzleistungen von der terra in Anspruch nehmen, hatten im letzten Jahr Schlimmes erlebt. Um diese negative Erinnerung mit positiven Feuer-Erfahrungen zu „überschreiben“, sollte eine Brandschutzübung auf der Hofstelle der terra in Belau helfen. Das war auch den beiden Nutzer*innen persönlich wichtig. Doch wegen noch geltenden Corona-Schutzmaßnahmen im letzten Jahr sowie der Erkrankung des Brandschutzexperten musste der Termin dafür mehrmals verschoben werden. Im Februar 2023 wer es dann endlich soweit.

Mit von der Partie waren Christian Kofahl, terra Bereichsleiter Familienentlastender Dienst (FED) und Kristin Brunk, terra Bereichsleiterin Ambulant Betreutes Wohnen (ABW). In fachlich besten Händen befanden sich die Teilnehmer*innen beim Brandschutzexperten Holger Zwaradt der Firma Schulz Brandschutz aus Uelzen. Mit diesem Unternehmen arbeitet die terra bereits länger zusammen. Es prüft und wartet nämlich sämtliche Feuerlöscher, die bei der terra einsatzbereit sind.   

Mit einer Mischung aus Spannung, Neugier, aber auch ein wenig Unbehagen begann der Tag für die Teilnehmer*innen. Die Übung bestand aus zwei Teilen: einer theoretischen Einführung ins Thema Brandschutz sowie einer praktischen Anwendung des Gelernten. So erklärte Experte Zwaradt zunächst, wie ein Feuerlöscher aufgebaut ist und funktioniert. Woher kommt etwa das Treibgas? Dessen Druck auf das Löschmittel sorgt erst dafür, dass Pulver oder Schaum im entsprechenden Rohr aufsteigen können. Durch Betätigen der Löschpistole am Ende der Schlauchleitung lässt sich das Löschmittel dann gut dosieren und auf den Brandherd spritzen. So wird den Flammen der Sauerstoff, also die „Nahrung“ entzogen. Und wo wird ein Feuerlöscher nochmal ge- bzw. entsichert? Der Übungsleiter erläuterte alles gleichermaßen kompetent und geduldig.

Darüber hinaus ist es natürlich wichtig zu wissen, wie man einen Feuerlöscher richtig einsetzt. Das heißt beispielsweise, das Feuer nicht gegen den Wind zu bekämpfen, weil man sonst im Rauch stehen und eine Rauchvergiftung riskieren würde. Also immer in Windrichtung zu arbeiten. Die Teilnehmer*innen erfuhren außerdem, dass man nicht einfach oben in die Flammen sprüht. Einen Brandherd löscht man nämlich systematisch von unten nach oben und von vorne nach hinten.   

Ein weiterer Schwerpunkt des theoretischen Teils lag auf der Frage: Wie vermeidet man Brände? Viele Wohnungsbrände entstehen schlicht durch Unachtsamkeit – vor allem in der Küche weiß Zwaradt. Hat man vergessen, die Herdplatte auszuschalten, oder liegt brennbares Material wie Topflappen oder Holzbrettchen auf dem Herd oder zu dicht daran, kann das bereits verheerende Folgen haben. Für heißes Fett zum Braten können bereits vier Minuten ausreichen, um sich selbst zu entzünden. Und schlagen dann Flammen aus Topf oder Pfanne, niemals – wirklich niemals – mit Wasser löschen! Das würde nämlich explosionsartig verdampfen, und es käme zu einer gefährlichen Fettexplosion. Flammen in Topf oder Pfanne am besten mit einem Deckel ersticken. Na, und dass man brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt lässt, ist ja sowieso klar.

Da gab es ganz schön viel zu merken, aber alle hatten gut aufgepasst. Das konnten die Teilnehmer*innen anschließend eindrucksvoll unter Beweis stellten. Im praktischen Teil galt es nämlich, jetzt selbst einen Brand zu löschen. Dafür sorgte der Übungsleiter in einer Art Feuertopf auf Podest für einen recht eindrucksvollen Brandherd. Also ran an den Feuerlöscher: entsichern, prüfen, aus welcher Richtung der Wind kommt, Löschpistole betätigen und los! Dazu wie gelernt, von unten nach oben arbeiten. Und tatsächlich wurden die Flammen immer kleiner, bis sie schließlich ganz verlöschten. Geschafft!

Brandschutzexperte Holger Zwaradt lobte die Teilnehmer*innen. Auch sie waren zufrieden mit dem heutigen Tag, der jetzt mit einem deutlich besseren und sichereren Gefühl zu Ende gehen konnte. 


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