Berlinfahrt 2025: „Da kiekste, wa?“

Die terra hat ihre Wurzeln ursprünglich in Berlin, wo sie gegründet wurde. Und noch heute wohnen Angehörige und Freunde einiger Bewohner*innen in der Bundeshauptstadt. Nicht zuletzt deshalb führt jedes Jahr eine traditionelle Reise der terra von Belau nach Berlin. So wie kürzlich vom 16. bis 21. Mai 2025. Und das natürlich wie immer mit der Deutschen Bahn.

Zwei Tage vor Abreise

„Ich hab schon einen Koffer in Berlin“ könnte man in Abwandlung der berühmten musikalischen Liebeserklärung an Berlin von Marlene Dietrich und Hildegard Knef singen. Nicht „noch“ einen Koffer in Berlin, wie es im Originaltext des Liedes heißt, sondern SCHON. So war es jedenfalls bei den diesjährigen Berlinfahrer*innen der terra, weil deren Koffer nämlich bereits zwei Tage vor Ankunft ihrer Besitzer in der Bundeshauptstadt anlandeten. In Empfang genommen wurden sie dort von Tina, der Schwester von Miturlauber Martin. Na ja, und Tina hat sich dann doch ein bisschen gewundert, dass nicht, wie angemeldet, drei Gepäckstücke in die Unterkunft der Reisenden chauffiert werden mussten, sondern sieben.

Macht nichts, auch sieben Koffer passten ins Auto und kamen unbeschadet im Stadtteil Tempelhof in der Ferienwohnung an. Apropos Ferienwohnung: In diesem Jahr residierten die Terraner*innen nicht wie sonst üblich im Appartement „Yasmin“, sondern weiter oben in der „Lilie“. Das hieß Fahrstuhl fahren hinauf in die 5. Etage und dann zu Fuß noch eine Treppe höher. „Aber der Blick von dort aus über die Stadt war es allemal wert“, fanden alle. Zudem bot die Wohnküche in dieser Unterkunft der Gruppe deutlich mehr Platz. An einem Tag versammelte sie sich, zusammen mit angehörigen Gästen, sogar bequem zu elft um den Esstisch.

Ankunft in der „Lilie“

Aber zurück zum Anfang. Am Freitag, den 16. Mai, startet die Reisegruppe pünktlich. Mit dabei sind die Bewohner*innen Christine, Katja, Rolf, Günter, Thorsten, Martin und Andreas. Begleitet werden sie von den beiden terra-Mitarbeiterinnen Bettina und Susanne. Die Deutsche Bundesbahn wäre aber nicht sie selbst, wenn alles fahrplanmäßig liefe. Deshalb erreichen die Terraner*innen erst um 16 Uhr mit deutlicher Verspätung den Berliner Bahnhof. Im Reisetagebuch wird notiert: „Rolf nimmt sich dann ein Taxi zu Gisa, wir anderen nehmen die U-Bahn in die Ringbahnstraße. Und wie letztes Jahr steigen wir leider schon wieder eine U-Bahnstation zu spät aus und müssen 500 Meter zurücklaufen.“

Angekommen in der schönen „Lilie“ hoch oben über Berlin sind sie trotzdem gut. Die Koffer sind dank Tina schon da, also alles erstmal auspacken und verstauen. Zur Belohnung wartet dann schon ein schöne Tasse Kaffee und leckerer mitgebrachter Kuchen auf alle. Derart gestärkt, wird noch rasch im nahen Supermarkt der Einkauf erledigt, bevor es an diesem Abend ins Ristorante Gatto Nero zum italienischen Essen geht. Tina hat dort einen Tisch reserviert. „Und anschließend nix wie hin in unsere Kneipe!“, heißt es im Tagebuch.

„Unsere Kneipe“ ist ein gemütliches Lokal sozusagen um die Ecke von der Ferienunterkunft. Dort kennt man unsere Berlinreisenden schon lange. Entsprechend freudig werden sie vom Wirt begrüßt mit „Hej, da seid ihr ja wieder!“. Im Tagebuch notieren die Urlauber*innen später: „Klarer Fall – außer am Sonntag waren wir jeden Abend da J!“

Ab auf die Shoppingmeile

Am Samstag, den 17. Mai, stehen dann auf Berlins großer Shoppingmeile, der Schloßstraße in Steglitz, erstmal Einkäufe auf dem Programm. Sie beginnen im Naturkaufhaus, wo es hinter der großen Glasfassade Naturwaren für die ganze Familie gibt – von der Natur-Kosmetik bis zu natürlicher Feinkost, von der Natur-Mode bis zu Wohnaccessoires. Auch eine Heimtextil-Abteilung, ein Esoterikbereich, Yoga-Bedarf und ein Schmuck-Sortiment locken an. Nach diesem Erlebnis werden auch die Geschäfte Saturn, Karstadt, C&A und andere mehr „unsicher“ gemacht. Zwischendurch gesellt sich Martins Schwester Tina dazu. Und später auch Katjas Schwester Marlies, die dann gemeinsam auf einen Besuch zum Vater fahren. Und abends? Natürlich in „unsere“ Kneipe!

Flohmarkt sowie „Puderdose und Lippenstift“

Sonntag ist traditioneller Flohmarkttag. Das bunte Treiben findet dieses Jahr auf der „Straße des 17. Juni“ statt. Diese verläuft vom Brandenburger Tor im Osten der Stadt durch den Tiergarten bis zum Ernst-Reuter-Platz im Westen und erinnert an den großen Volks- und Arbeiteraufstand in der DDR. Hier also finden sich die Terraner*innen ein, um nach Herzenslust an den diversen Ständen zu stöbern. Hier stößt auch Lukas dazu, der Zeit mitbringt und alle sogar zum Essen einlädt. O-Ton im Reisetagebuch: „Der Andreas hat einen sehr netten Cousin, nicht nur wegen der Einladung zum Essen, sondern der ist immer nett. Ein Pfundskerl zum behalten!“

Den Abend verbringen sie rund um „Puderdose und Lippenstift“. Dahinter verbirgt sich der Komplex der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz. Das sakrale Bauwerk wurde ursprünglich 1895 eingeweiht, im November 1943 aber durch einen Bombenangriff weitgehend zerstört und als Ruine bald danach zum Symbol des wiederauferstandenen Berlins. Entsprechend wehrten sich die Berliner Ende der 1950er Jahre gegen einen Abriss der Ruine, sodass ein Kompromiss entstand: Der rund 68 Meter hohe Turmcorpus blieb als Mahnmal gegen den Krieg erhalten und wurde durch ein vierteiliges Bauensemble ergänzt. Dazu zählen das achteckige Kirchenschiff, der sechseckige Glockenturm, die viereckigen Kapelle und das Foyer. Für die beiden modernen Gebäude fanden die Berliner rasch die durchaus passenden Bezeichnungen „Puderdose und Lippenstift“.

Zu dieser Exkursion steht nun im Tagebuch: „Katja zündet in der Gedächtniskirche noch eine Kerze an, und wir hören ein Lied in der ´Puderdose`. Was war noch? Ach ja: Hertha hat verloren!“

Brückenfahrt und Bummeln

Am Montag steht die große Brückenfahrt mit einem barrierefreien Schiff auf dem Programm. Dabei schippert man entlang der Spree und dem Landwehrkanal vorbei an historischen Gebäuden, diversen Brücken und anderen Sehenswürdigkeiten wie dem Reichstag, der Museumsinsel, dem Fernsehturm und dem Nikolaiviertel. Zwischendurch werden drei Schleusen passiert, was zusätzliche Erlebnisse sind.   

Bei dieser Schifffahrt sind auch Rolf und Gisa dabei, die auch die Tickets haben. Der Blick ins Tagebuch offenbart: „Und auch Tante Margit kommt mit, wie sind also insgesamt 13 Personen. Wir essen, trinken, erzählen zusammen, machen viele Fotos, erkunden Berlin vom Wasser aus. Es ist wunderschön! Nur die Sonne haben wir ein bisschen vermisst…“

Aber dann am Dienstag: Sonne satt! Sie bummeln über die Bergmannstraße, gönnen sich hier eine Portion Pommes und dort ein leckeres Eis, lassen sich gemütlich treiben und genießen den frühsommerlichen Tag. „Abends dann das erste Mal Kochen in der eigenen Ferienwohnung“, berichtet das Reisetagebuch und verrät mit einem Smiley dahinter, was es gibt: „Fertigfutter. Aber es schmeckt und schont auch das Portemonnaie!“

Heimreise

Am Mittwoch muss die Gruppe nach dem Packen schon wieder ihre Koffer aufgeben. Viel zu früh, denkt so mancher, weil schon wieder der Abschied von Berlin droht. Es ist gerade noch Zeit für einen Besuch im Haribo-Shop am Wittenbergplatz, bevor es zum Bahnhof geht. Die Abfahrt von der Bundeshauptstadt erfolgt pünktlich. Aber beim Anschlusszug erweist sich die Bundesbahn doch wieder als sehr verlässlich – sie hat mal wieder Verspätung, was sonst! Ein letzter Tagebucheintrag der Terraner*innen: „Wenn man dann mal so`n Stündchen an einem Bahnhofsgleis ohne Toilette hockt, ist zumindest Zeit genug, Pläne für die nächste Berlinfahrt 2026 zu machen….“

Impressionen


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