Jeden Samstag: Gemeinsam den Rhythmus spüren

Seit November hat sich die Tenne der terra jeden Samstag in einen Ort voller Musik, Lachen und Bewegung verwandelt. Dort ist nämlich ein regelmäßiges Tanz- und Bewegungsangebot für jene Bewohner*innen entstanden, die Lust haben, gemeinsam aktiv zu werden, neue Erfahrungen zu sammeln und vor allem: den Spaß miteinander zu teilen!

Geleitet wird das Angebot von Britta K. Die einfühlsame Tanz-und Bewegungspädagogin vom Zentrum für Tanz und Bewegung („TanzZeit“)in Bergen/Dumme hatte einfach Lust dazu, mit Bewohner*innen der terra arbeiten. So nennt man das ganz offiziell, wenn es um Angebote zur Förderung beeinträchtigter Menschen geht. Aber als „Arbeit“ empfindet das niemand – dafür macht es allen viel zu viel Freude.  

Den Moment genießen

Meist acht bis 10 Bewohner*innen haben samstags an diesem neuen Angebot teilgenommen, die meisten waren in der nächsten Woche wieder dabei. Das spricht sehr für diese besondere Zeit. Nach einem sanften Warm-up wird nämlich tüchtig getanzt – mal langsam, mal schnell, mal frei improvisiert, mal gemeinsam im Kreis. Im Mittelpunkt stehen dann einfache Tanzschritte, rhythmische Bewegungen und bei Gelegenheit vielleicht auch kleine Choreografien, die jede*r nach eigenen Möglichkeiten mitmachen kann.

Solche Vergnügungen fördern die Wahrnehmung, das Gleichgewicht und die Koordination, aber auch die Ausdauer und Balance. Das Angebot stärkt aber nicht nur den Körper, sondern auch das Miteinander und Selbstbewusstsein. So haben Teilnehmer*innen schon berichtet, wie gut es sich anfühlt, sich zur Musik auszudrücken und dabei spürbar sicherer zu werden.

Wer hier samstags schon mal reingeschnuppert hat, der weiß: Diese Gruppe ist herzlich, bunt und offen. Denn Britta K. legt großen Wert auf eine entspannte Stimmung, in der niemand bewertet wird. Jede Bewegung zählt, jede Idee ist willkommen zur vielfältigen Musik von aktuellen Hits über bekannte Klassiker bis zu ruhigen Klanglandschaften.

Mitmachen können alle, die Freude an Musik und Bewegung empfinden. Vorkenntnisse muss niemand mitbringen. Jede*r tanzt so, wie er kann und möchte – im Stehen, im Sitzen oder auch mit Unterstützung. Wichtig ist nur die Bereitschaft, Neues auszuprobieren und den Moment zu genießen.

Zudem sprechen Tanz und Bewegung zur Musik mehrere Sinne gleichzeitig an – was vielen dabei hilft, sich besser auf ihren Körper, ihre Gefühle und ihre Umgebung einzulassen. Hier ist eben ein Ort, an dem Leistung keine Rolle spielt – dafür umso mehr die Lebensfreude und Gemeinschaft.

Positive Effekte auf allen Ebenen

Körperlich verbessert das Angebot die Beweglichkeit, Balance, Kraft und Ausdauer. Nicht wenige Teilnehmende entwickeln so auch ein besseres Gefühl für ihren Körper und die Koordination.

Emotional kann Tanz auch Stress abbauen und die Teilnehmer*innen regelrecht aufblühen lassen, sobald die Musik beginnt.

Kognitiv fördern verlässliche Wiederholungen, strukturierte Bewegungen und mitreißende Rhythmen die Aufmerksamkeit, Orientierung und Erinnerungsfähigkeit.

Und kommunikativ ist das Tanzen eine Ausdrucksform – auch ohne große Worte. Das eröffnet Menschen, die sich sprachlich eher schwerer tun, neue Möglichkeiten, sich mitzuteilen.

Und das Beste daran: Jede*r kann mitmachen – im eigenen Tempo, mit eigenen Bewegungen und ganz ohne Druck. Mal fröhlich, mal ruhig, mal kraftvoll, und das absolut jenseits von Leistungserwartung und unangenehmem Performance-Druck. Einfach nur sein, die Musik fühlen, sich freuen.Man schaut sich an, bewegt sich zusammen und lacht miteinander. Das ist Lebenslust pur. Und nur nebenbei auch noch ziemlich gut für Körper, Seele und Geist.

Weil das neue Angebot so viel Wiederklang findet, wird es mit Britta K. im neuen Jahr fortgesetzt. Dann aber samstags im 14-tätigigen Rhythmus. Denn montags, mittwochs, donnerstags und freitags bietet die terra ja noch weitere Gruppenaktivitäten bei sich oder außerhalb von Belau an: Fußballtraining, regelmäßige Gymnastikstunden, Reitangebote, die Theater- und die Malgruppe, das gemeinsame Musizieren in der terra-„Band“, der Lese-Rechtschreibkurs, die monatliche Disko – whow! Und ein bisschen freie Zeit und persönlichen Müßiggang sollen den Bewohner*innen ja zwischen Arbeit und Angeboten auch noch bleiben. Das muss sein!


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